Leiden Sie unter lästigen Allergien? Vielleicht ist es Zeit, einen genaueren Blick auf die Möglichkeiten der Immuntherapie zu werfen. Doch wann ist der beste Zeitpunkt, um mit dieser Behandlung zu beginnen? Erfahren Sie in diesem Artikel, warum der Herbst der ideale Startpunkt sein kann.
Warum der Herbst der perfekte Zeitpunkt für den Start der Immuntherapie ist
Die Neigung zur Allergie ist vermutlich angeboren, rund 15 Prozent der Erwachsenen und bis zu 25 Prozent der Kinder leiden daran. Beim Erstkontakt mit dem Auslöser wird das Immunsystem aktiviert, bei jedem weiteren Kontakt erinnert sich der Körper daran und wiederholt die Abwehrmaßnahmen. Innerhalb von Minuten oder bis zu einer Stunde danach kommt es zur allergischen Reaktion. Heute sind unterschiedlichste Therapieansätze bekannt, um die oftmals belastende Symptomatik in den Griff zu bekommen. Erster Ansprechpartner ist der Haus- bzw. Facharzt.
Schlüsselerkenntnisse
- Die Immuntherapie zielt darauf ab, Allergien durch kontrollierte Exposition mit Allergenen zu behandeln.
- Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um mit der Immuntherapie zu beginnen, da die meisten Allergien in dieser Jahreszeit auftreten.
- Immuntherapie kann bei verschiedenen Allergien wie Pollen, Hausstaubmilben oder Insektengift eingesetzt werden.
- Die Behandlung dauert in der Regel 3-5 Jahre und kann die Symptome langfristig lindern.
- Die Kosten der Immuntherapie werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Was ist Immuntherapie bei Allergien?
Bei der Allergie-Behandlung mit Immuntherapie wird auf die eigentlichen Ursachen der Allergie eingewirkt. Dabei werden dem Körper die Stoffe, die die Allergie auslösen, in kleinen Mengen zugeführt, bis er sich daran gewöhnt und “desensibilisiert” ist. Diese Form der Hyposensibilisierung ist eine wirksame Behandlung, die die Beschwerden und den Medikamentenbedarf bei allergischen Reaktionen wie Allergischem Schnupfen deutlich reduzieren kann.
Unterschied zwischen Hyposensibilisierung und Desensibilisierung
Sowohl die Hyposensibilisierung als auch die Desensibilisierung sind Formen der spezifischen Immuntherapie bei Allergien. Der Hauptunterschied liegt darin, dass bei der Hyposensibilisierung die Allergen-Dosis langsam gesteigert wird, bis eine Erhaltungsdosis erreicht ist. Bei der Desensibilisierung hingegen wird von Anfang an eine hohe Dosis des Allergens verabreicht, um eine schnelle Gewöhnung zu erreichen.
- Hyposensibilisierung: Langsame Steigerung der Allergen-Dosis
- Desensibilisierung: Hohe Anfangsdosis des Allergens
Beide Methoden der spezifischen Immuntherapie sind jedoch wirksame Behandlungen gegen Allergien und können die Beschwerden deutlich lindern.
Vorteile der Immuntherapie
Die Allergie-Immuntherapie, auch bekannt als Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung, bietet entscheidende Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden bei Allergien. Anstatt lediglich die Allergiesymptome zu lindern, geht diese Therapie direkt an die Ursachen der Beschwerden.
Dank der Immuntherapie kann verhindert werden, dass sich die ursprüngliche Allergie auf weitere Allergene ausweitet, also eine Kreuzallergie entsteht. Außerdem reduziert sie das Risiko, dass sich ein Asthma entwickelt.
Nach einer erfolgreichen Allergie-Immuntherapie benötigen Patienten oft weniger oder sogar keine Medikamente mehr, um ihre Allergiesymptome zu kontrollieren. Die Behandlung zielt darauf ab, die Allergie dauerhaft zu heilen oder zumindest die Beschwerden langfristig deutlich zu lindern.
Vorteile der Immuntherapie | Erklärung |
---|---|
Verhinderung von Kreuzallergien | Die Immuntherapie kann verhindern, dass sich die ursprüngliche Allergie auf weitere Allergene ausweitet. |
Reduzierung des Asthma-Risikos | Eine rechtzeitige Immuntherapie kann das Risiko verringern, dass sich Heuschnupfen zu allergischem Asthma entwickelt. |
Reduzierung der Medikamenteneinnahme | Nach erfolgreicher Immuntherapie benötigen Patienten oft weniger oder sogar keine Medikamente mehr zur Kontrolle ihrer Allergiesymptome. |
Mögliche Heilung der Allergie | Die Immuntherapie zielt darauf ab, die Allergie dauerhaft zu heilen oder zumindest die Beschwerden langfristig deutlich zu lindern. |
Die Allergie-Immuntherapie ist somit die einzige Behandlungsform, die nicht nur die Symptome bekämpft, sondern auch die zugrunde liegende Ursache der Allergie angeht.
“Die Immuntherapie ist die einzige Möglichkeit, eine Allergie dauerhaft zu heilen oder zumindest die Beschwerden langfristig deutlich zu lindern.”
Für wen ist Immuntherapie bei Allergien geeignet?
Die allergenspezifische Immuntherapie, auch als Hyposensibilisierung bekannt, kann für die meisten Allergiker eine sinnvolle Behandlungsoption sein. Insbesondere Patienten mit starken Allergie-Symptomen wie Niesen, Schnupfen, verstopfte Nase, brennende Augen, Asthma und Atembeschwerden, die ihren Alltag und Gesundheitszustand beeinträchtigen, profitieren von dieser Therapie.
Auch Menschen mit atopischem Ekzem (Neurodermitis), deren Symptome sich in der Pollensaison deutlich verschlimmern, können von einer Allergen-spezifischen Immuntherapie profitieren. Laut Studien zeigt die Immuntherapie besonders gute Ergebnisse bei Patienten mit Insektengift-, Pollen- und Hausstaubmilbenallergien.
Häufige Symptome, die auf eine Immuntherapie hinweisen
- Starke Symptome wie Niesen, Schnupfen und verstopfte Nase
- Brennende, juckende Augen
- Asthma und Atembeschwerden
- Deutliche Verschlimmerung der Symptome in der Pollensaison bei Neurodermitis
Etwa 90% der Betroffenen, vor allem Kinder und Jugendliche, verzeichnen eine deutliche Verringerung der Allergiesymptome durch die Hyposensibilisierung. Die Kosten für die Immuntherapie werden in der Regel von den Krankenversicherungen übernommen.
“Die spezifische Immuntherapie ist vor allem für Patienten mit starken Allergiesymptomen wie Asthma, Atembeschwerden und Neurodermitis in der Pollensaison geeignet.”
Immuntherapie bei Allergien: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Patienten mit Heuschnupfen können von einer Immuntherapie besonders in den Wintermonaten profitieren. Laut Thomas Keintzel, Leiter der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen, ist das Winterhalbjahr die beste Zeit, um mit der Optimaler Zeitpunkt Immuntherapie zu beginnen. “Die Therapie sollte mindestens zwei, besser aber drei bis vier Monate vor Einsetzen der Pollensaison begonnen werden. So erreicht man zumeist bereits im ersten Behandlungsjahr eine deutliche Verminderung der saisonale Allergien-Beschwerden.”
Eine rechtzeitige Immuntherapie ist besonders wichtig, da sie an der Ursache von Allergien ansetzt und nicht nur gegen die Symptome wirkt. Im Vergleich zu Medikamenten wie Sprays und Tabletten, die lediglich die momentanen Beschwerden lindern, kann die Allergen-Immuntherapie die zugrundliegende immunologische Erkrankung langfristig behandeln.
Patienten können bereits im ersten Jahr der Behandlung eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome erfahren. Zudem ist die Immuntherapie in den Händen erfahrener Fachärzte sicher und verträglich, mit in der Regel milden und kurzfristigen lokalen Reaktionen wie Schwellungen oder Juckreiz.
“Die Allergen-Immuntherapie ist die einzige Behandlungsmethode, die an der Ursache von Heuschnupfen ansetzen kann.”
Entscheiden Sie sich jetzt für eine Allergie-Immuntherapie und lassen Sie sich von Expertenwissen zu dem optimalen Zeitpunkt beraten. So können Sie Ihre saisonale Allergien langfristig in den Griff bekommen.
Wie läuft eine Immuntherapie bei Allergien ab?
Die Verlauf Immuntherapie bei Allergien kann auf verschiedene Arten erfolgen – sei es in Form von Spritzen oder als sogenannte SLIT (sublinguale Immuntherapie). Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die es genau zu betrachten gilt.
Spritzenform vs. Sublinguale Immuntherapie (SLIT)
Die klassische Hyposensibilisierung erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von etwa 3 Jahren in Spritzenform. Dabei müssen die Patienten regelmäßig – meist wöchentlich oder monatlich – zur Injektion in die Arztpraxis kommen. Während der Dosissteigerung sind die Abstände zwischen den Spritzen kürzer, in der Erhaltungsphase können sie auf bis zu 8 Wochen verlängert werden.
Die SLIT bietet eine Alternative zur Spritzenform. Hier wird die Allergenlösung unter die Zunge gegeben und für etwa 30 Sekunden dort belassen. Diese Methode hat den Vorteil, dass man sich die Spritze und die regelmäßigen Arztbesuche erspart. Dafür muss die Therapie aber täglich und über den gleichen Zeitraum von 3 Jahren konsequent durchgeführt werden.
Methode | Verabreichung | Häufigkeit | Dauer |
---|---|---|---|
Spritzenform | Injektion | Wöchentlich oder monatlich | 3 Jahre |
SLIT | Unter die Zunge | Täglich | 3 Jahre |
“Die Entscheidung für eine Methode hängt vom individuellen Befinden und den Bedürfnissen des Patienten ab.”
Erfolgsaussichten der Immuntherapie
Die Erfolgsaussichten der Immuntherapie bei Allergien sind vielversprechend. Klinische Studien haben gezeigt, dass die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) die Beschwerden bei Pollenallergien, Milbenallergien und Schimmelpilzallergien deutlich lindert, die Lebensqualität verbessert und den Bedarf an zusätzlichen Medikamenten senkt.
Bis zu 95% der durch Wespengift und bis zu 85% der durch Bienengift verursachten Allergien können bei Insektengiftallergikern erfolgreich mit einer AIT behandelt werden. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto höher sind die Chancen auf Erfolg.
Eine konsequente Durchführung der AIT über mindestens drei Jahre gemäß den Leitlinien-Empfehlungen führt zu einer verbesserten Lebensqualität, schwächeren Symptomen und einem reduzierten Bedarf an zusätzlichen Medikamenten. Die Kosten für die Behandlung werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Erfolgsquote Immuntherapie | Symptomrückgang | Medikamentenbedarf |
---|---|---|
Bis zu 95% bei Insektengiftallergien | Deutliche Linderung der Beschwerden | Reduzierter Bedarf an zusätzlichen Medikamenten |
Bis zu 85% bei Bienengiftallergien | Verbesserung der Lebensqualität | Kostenübernahme durch Krankenkassen |
Die sublinguale Immuntherapie (SLIT) kann sogar zu Hause ohne regelmäßige Arztbesuche durchgeführt werden, während die subkutane Immuntherapie (SCIT) in der Arztpraxis erfolgt. Langfristige Daten belegen den Erfolg der Immuntherapie bis zu 10 Jahre nach der Behandlung.
Allerdings gibt es keine 100-prozentige Heilungsgarantie. Patienten mit wenigen und kürzlich aktiven Allergien haben jedoch gute Chancen auf eine deutliche Besserung. Eine erfolgreiche Immuntherapie kann zudem die Entwicklung von Asthma verhindern und vor neuen Allergien schützen.
Ist Immuntherapie bei Kindern möglich?
Die gute Nachricht ist: Ja, Immuntherapie bei Allergien ist auch für Kinder. Bereits ab dem 5. Lebensjahr kann eine Behandlung mit Immuntherapie beginnen, um Allergien effektiv zu bekämpfen.
Für Kinder, die Angst vor Spritzen haben, gibt es auch Alternativen zur klassischen Hyposensibilisierung in Spritzform. Die sogenannte sublinguale Immuntherapie (SLIT) erfolgt über Tabletten oder Tropfen, die unter die Zunge gegeben werden. Dabei ist es jedoch besonders wichtig, dass Eltern auf eine konsequente und regelmäßige Einnahme der Medikamente durch ihr Kind achten.
Behandlungsmethode | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Subkutane Immuntherapie (SCIT) | Monatliche Injektionen über 3-5 Jahre | Besonders gut bei Pollen- und Hausstaubmilbenallergien wirksam | Mögliche Nebenwirkungen wie Allgemeinreaktionen (1 von 1.000 Fällen) |
Sublinguale Immuntherapie (SLIT) | Tabletten oder Tropfen unter die Zunge | Gute Wirksamkeit bei Gräserpollenallergie im Kindesalter | Mögliche Nebenwirkungen wie Juckreiz, Schwellungen im Mundraum (40-75% der Fälle) |
Studien haben gezeigt, dass die spezifische Immuntherapie im Kindes- und Jugendalter sehr effektiv sein kann. Bei Pollenallergien profitieren etwa 75% der behandelten Kinder von einer deutlichen Linderung ihrer Symptome. Bei Insektengiftallergien sogar über 90%. Auch bei Asthma, allergischem Schnupfen und Bindehautentzündungen kann die Immuntherapie ab 5-6 Jahren eingesetzt werden.
Die Behandlung erfordert jedoch eine längere Dauer von mindestens 3 Jahren, um langfristige Erfolge zu erzielen. Auch die Qualität und Wirksamkeit der eingesetzten Allergenpräparate kann variieren. Informationen zu geeigneten Präparaten finden Eltern auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie.
Fazit
Die Immuntherapie ist eine effektive Behandlungsmethode, um Allergien langfristig in den Griff zu bekommen. Sie kann verhindern, dass sich die Allergie auf neue Allergene ausweitet oder sich ein Asthma entwickelt. Der beste Zeitpunkt für den Therapiestart ist je nach Allergie-Auslöser unterschiedlich, in der Regel sollte die Behandlung aber mehrere Monate vor der Pollensaison beginnen.
Sowohl die Spritzenform als auch die sublinguale Variante haben sich als wirksam erwiesen. Die Erfolgsaussichten hängen von verschiedenen Faktoren ab, sind aber insgesamt sehr vielversprechend. Mit der Immuntherapie können Allergien also effektiv behandelt und langfristig kontrolliert werden.
In Deutschland sind etwa 30 Millionen Menschen von allergischen Erkrankungen betroffen. Daher ist es wichtig, dass Betroffene sich rechtzeitig über die Behandlungsmöglichkeiten informieren und gemeinsam mit ihren Ärzten den richtigen Zeitpunkt für den Therapiestart bestimmen, um die Allergien wirkungsvoll zu bekämpfen.
FAQ
Was ist Immuntherapie bei Allergien?
Was sind die Vorteile der Immuntherapie?
Für wen ist Immuntherapie bei Allergien geeignet?
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Beginn der Immuntherapie?
Wie läuft eine Immuntherapie bei Allergien ab?
Wie sind die Erfolgsaussichten der Immuntherapie?
Ist Immuntherapie auch für Kinder geeignet?
Quellenverweise
- Hyposensibilisierung / Pollenallergie » Infos zur Immuntherapie
- Spezifische Immuntherapie jetzt starten – HNO-Praxis Knop & Vadaleau
- Immuntherapie bei Heuschnupfen: Hyposensibilisierung
- Hyposensibilisierung bei Allergien | Die Techniker
- Hyposensibilisierung » Therapien » HNO-Ärzte-im-Netz »
- Allergen-Immuntherapie: Facts und FAQs
- Helmholtz Munich
- Spezifische Immuntherapie bei Allergien
- Ratgeber: Hyposensibilisierung – Spezifische Immuntherapie
- Hyposensibilisierung » Spezifische Immuntherapie
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